Diabetes
Definition, Ursachen und Symptome bei Diabetes mellitus
Unter Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) versteht man eine Stoffwechselstörung, die sich durch erhöhte Blutzuckerwerte zeigt. Die Bauchspeicheldrüse produziert dabei zu wenig oder gar kein Insulin. Diabetes mellitus wird in vier unterschiedliche Typen eingeteilt, die aussagen, welche Ursachen der Diabetes hat. Am bekanntesten sind die Formen Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2. Die Beschwerden sind bei Diabetes Typ 1 meist sehr stark. Da diese Form von Diabetes mellitus hauptsächlich bereits in jungen Jahren beginnt, wurde Typ 1 früher als juveniler (jugendlicher) Diabetes mellitus bezeichnet. Mit einer Wahrscheinlichkeit von drei bis fünf Prozent ist Typ 1 erblich bedingt. Mittlerweile geht man bei Typ 1 von einer durch bestimmte Erbfaktoren und Virusinfektionen begünstigte Autoimmunerkrankung aus. Mit etwa fünf Prozent kommt der Diabetes Typ 1 seltener vor als Diabetes Typ 2, der etwa zu 95 Prozent auftritt und lange Zeit ohne Symptom verlaufen kann. Häufig wird er erst durch Folgeschäden bemerkt. Typ-2 liegt meist in einer angeborenen oder erworbenen Unempfindlichkeit gegenüber Insulin begründet. Der Grund dafür kann zu viel fettes Essen über einen langen Zeitraum sein, da durch die hohe Konzentration an Glukose im Blut der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist.
Menschen, die an Übergewicht oder Adipositas (Fettsucht) leiden, haben ein stark erhöhtes Risiko, an Diabetes Typ-2 zu erkranken. Außerdem spielen auch erbliche Faktoren bei der Entstehung eine Rolle. Außerdem gibt es noch Diabetes Typ 3, der mehrere Formen von Diabetes mit unterschiedlichen Ursachen (beispielsweise Bauchspeicheldrüsen-Erkrankung, Chemikalien oder Infektionen) zusammenfasst. Diabetes Typ 4 beschreibt Schwangerschaftsdiabetes (erhöhter Blutzuckerspiegel während der Schwangerschaft), auch Gestationsdiabetes genannt. Diabetes mellitus zeigt sich zum Beispiel darin, dass man ständig durstig ist, obwohl man ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Außerdem sind typische Symptome und messbare Anzeichen von Diabetes mellitus hohe Leberfettwerte, hohes Körperfett, Heißhunger, starker Harndrang, Erschöpfungszustände, juckende Reizungen der Haut und eine vermehrte Anfälligkeit für Infekte. Dadurch, dass bei Diabetes mellitus der Blutzuckerspiegel entweder extrem hoch oder extrem niedrig ist, ist die Gefahr von lebensbedrohlichen Situationen mit Bewusstlosigkeit hoch.
Behandlung von Diabetes mellitus
Bei Diabetes Typ-1 muss das fehlende Insulin mittels Injektionen mit einer Spritze ersetzt werden. Diabetes Typ-2 lässt sich durch das eigene Verhalten, auch als Basistherapie bezeichnet, positiv beeinflussen. Es ist wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und sein Normalgewicht zu erreichen und zu halten. Entscheidend für die Gewichtsabnahme ist es, dass diese langsam stattfindet. Andernfalls kann das Gewicht nicht dauerhaft gesenkt werden. Auch körperliche Betätigung in ausreichender Form ist sehr wichtig. Auch, wenn es nicht gleich zu einer Gewichtsabnahme kommt, wirkt sich die Bewegung positive gegen die Insulinresistenz aus. Die meisten Typ-2-Diabetiker müssen ihr Leben lang Medikamente einnehmen. Heilbar ist Diabetes mellitus nicht, das heißt, die Erkrankung ist ein Leben lang präsent. Es ist Diabetikern allerdings möglich, völlig beschwerdefrei zu leben, indem der Blutzucker zusätzlich zu den Therapiemaßnahmen unter ständiger Kontrolle und Beobachtung steht. Wichtig ist es, regelmäßig die Blutfettwerte zu prüfen und den Blutdruck zu messen. Auch andere Störungen oder Erkrankungen, die mit der Diabeteserkrankung einhergehen, müssen dringend behandelt werden, um zu vermeiden, dass Folgeerkrankungen am Herzen und anderen Gefäßen entstehen. Sollte Diabetes in der Familie vorkommen, ist es wichtig, den Hausarzt aufzusuchen, um zu klären, ob man Diabetes-gefährdet ist und eventuell sogar schon unter einem Diabetes-Vorstadium leidet.
Vorbeugen und Selbsthilfe bei Diabetes mellitus
Um Diabetes mellitus vorzubeugen, ist es wichtig, bereits im Kindesalter auf ausreichend Bewegung zu achten. In Deutschland sind lediglich 13 Prozent der Menschen mindestens viermal pro Woche für etwa eine halbe Stunde körperlich aktiv. Laut einiger Studien aus den USA, Finnland und Indien spielt Bewegung für die Diabetes-Vorbeugung eine entscheidende Rolle, Das Erkrankungsrisiko für Diabetes sinkt um ganze 36 Prozent, wenn man pro Tag mehr als eine halbe Stunde Fahrrad fährt oder zu Fuß geht. Außerdem sollte man auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten. Ideal ist es, wenn jede Mahlzeit mit Obst, Gemüse oder Salat beginnt oder enthält. Auch fettarme Lebensmittel, wie zum Beispiel magere Wurst, mageres Fleisch oder fettarme Milch- und Käseprodukte sind wichtig.
Fisch sollte mindestens einmal pro Woche auf den Tisch. Beim Braten sollte man am besten das gesunde Rapsöl verwenden und im Idealfall auf Pfannen mit Antihaftbeschichtung zurückgreifen. Dies vermeidet zu viel Fett. Bei Salaten eignet sich Olivenöl am besten. Um das Risiko, an Diabetes mellitus zu erkranken, zu minimieren, sollte man auf Fastfood und Fertiggerichte verzichten. Obst eignet sich als Zwischenmahlzeit am besten. Achtung! Auch Getränke können Diabetes mellitus begünstigen, denn in Säften und Fruchtgetränken versteckt sich häufig viel Zucker. Man sollte seinen Durst lieber mit Mineralwasser, Saftschorlen, frischen Obstsäften und ungesüßten Kräutertees stillen. Eine sehr wichtige Rolle spielt die Früherkennung von Diabetes mellitus. Über Jahre unbemerkt kann Diabetes mellitus schwere Folgeschäden im Herz-Kreislauf-System begünstigen, zu Augen- und Nierenschäden und zu Durchblutungsstörungen in Beinen und Füßen führen. Beim rechtzeitigen Erkennen der Erkrankung oder einer Diabetes-Gefährdung können wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen und die Krankheit effektiv behandelt werden.