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Bluthochdruck

Definition, Ursachen und Krankheitsverlauf bei Bluthochdruck

In Deutschland sind 20 bis 30 Millionen Menschen von Bluthochdruck (Hypertonie) betroffen. Doch nicht einmal die Hälfte weiß davon. Symptome wie Nervosität oder innere Unruhe („Unter-Strom-Stehen“) werden damit oft nicht in Zusammenhang gebracht. Ohne Behandlung kann es zu schweren Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall kommen. Das Fatale: Bluthochdruck bereitet anfangs keine Beschwerden und wird deshalb oft nur zufällig entdeckt.

Daher ist es empfehlenswert, einmal im Jahr den Blutdruck beim Arzt überprüfen zu lassen. Bei Übergewicht sollte es ruhig öfter sein. Der optimale Blutdruckwert liegt zwischen 120 Millimeter pro Quecksilbersäule systolisch 1 und 80 mmHg diastolisch 2 (120/80 mmHg). Dabei wird die Druckeinheit abgekürzt mit mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Werte bis 130/85 mmHg gelten noch als normal, ab 140/90 mmHg spricht man von leichtem, ab 180/110 mmHg von schwerem Hochdruck.

Der Blutdruck hängt von der Weite, der Dehnbarkeit, dem Fassungsvermögen der Blutgefäße und von der Blutmenge im Körperkreislauf ab. Körperliche Anstrengung, Stress oder Angst können den Blutdruck erhöhen. Ebenso nimmt mit steigendem Alter bei vielen Menschen der Blutdruck zu. Aber auch die Niere kann Einfluss nehmen. Kommt hier zu wenig Blut an, kann sie nicht richtig entgiften und löst eine Kettenreaktion aus, an deren Ende ein Hormon (Angiotensin) die Adern auf Dauer verengt. Als Folge steigt der Blutdruck.

Bleibt Bluthochdruck unentdeckt, hat das schlimme Folgen: Die linke Herzkammer verdickt sich und im Laufe der Zeit kommt es zur chronischen Herzmuskelschwäche. Außerdem können die Adern, die das Herz mit Sauerstoff versorgen (Herzkranzgefäße) verkalken und verhärten. Die Engstellen stören dann die Funktion des Herzmuskels. Eine Angina pectoris (Herzenge) ist eine gefährliche Vorform des Herzinfarktes. Der erhöhte Druck in den Blutgefäßen kann auch das Gehirn schädigen: Bis zu 90 Prozent der Schlaganfälle werden durch Bluthochdruck verursacht.

Behandlung bei Bluthochdruck

Der Blutdruck lässt sich durch gut wirksame Medikamente senken. Hierbei stehen verschiedene Wirkstoffe zur Wahl, die meist in einer Kombination verordnet werden wie z. B. Beta-Blocker, Mittel zur Entwässerung und Kalzium-Antagonisten. Im individuellen Fall entscheidet der Arzt, welche Medikamente helfen. Die Medikamente können Nebenwirkungen haben.

Vorbeugen und Selbsthilfe bei Bluthochdruck

Stress treibt den Blutdruck schnell in die Höhe. Deswegen ist es wichtig, Stress weitestgehend zu vermeiden. Entspannung ist für Patienten mit Bluthochdruck sehr wichtig. Entspannungsübungen wie Autogenes Training sind daher empfehlenswert. Das Autogene Training zielt besonders auf die emotionale Entspannung ab und hat sich in zahlreichen Untersuchungen als erfolgreich erwiesen. Oft übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die entsprechenden Kurse. Auch durch eine Änderung des Lebensstils, wie z. B. Abnehmen, Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und Rauchstopp, kann in manchen Fällen der Blutdruck gesenkt werden.

Wer zu Bluthochdruck neigt oder bereits deshalb behandelt wird, sollte sich ein gutes Messgerät mit Arm-Manschette kaufen und mehrmals täglich messen. Ist der Blutdruck erhöht (bis 140/90 mmHg), können Sie ihn durch die Entspannungsübungen wieder in den normalen Bereich bringen. Liegen die Werte bei 160/90 mmHg oder darüber, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden – sofern man nicht sowieso bereits in Behandlung ist. Bei Beschwerden wie grundlosem Nasenbluten, Herzklopfen, Schwindelanfällen oder Sehstörungen sollten Sie ebenfalls schnell einen Arzt aufsuchen.